Blog
Bahamaente
Anas bahamensis
Drei Unterarten: Die Nördliche Bahamaente, A.b. bahamamensis, Linné, aus dem karibischen Raum und NO-Südamerika, die etwas größere Südliche Bahamaente, A.b. rubrirostris Vieillot, und die deutlich kleinere Galapagosente, A.b. galapagensis ( Ridgway ), deren weiße Kehl- und Backenzeichnung kontrastlos in das braune Kopfgefieder übergeht, letztere heute auch mit eigenem Artstatus. Alle drei Formen sind importiert, verbreitet etabliert südliche mit geringen Mischungsanteil der nördlichen.
Flügel: rubrirostris ♂225-237, ♀192-221mm
Gewicht: bahamensis ♂ 474-533, ♀505-633; rubrirostris ♂Ø 710, ♀Ø 670g
Gelege: 8-12 lehmbraune Eier, 51-59 x 34-39; Ø 54,6 x 35,8mm
Brutdauer: 25-26 Tage
Schlupfgewicht: 19,5-30, Ø 26,8g
Geschlechtsreife: gegen Ende des 1. Lebensjahres
Ad. Jahreskleid: ♂etwas größer, langschwänziger und leuchtender rehbraun als ♀. Federn am Oberkopf bei Erregung eine kleine Holle bildend. ♀ blasbraun, Hollfedern nicht, mittlere Steuerfedern weniger verlängert. Flügelspiegel nur auf inneren Armschwingen glänzend, auf äußeren stumpf schwarzbraun ( ♂ samtschwarz, Spiegel mit intensivem Bronceglanz ).
Stimme: ♂ ein leises, hohes Surren, ♀ in Erregung quakend.
Dunenkleid: Kopfplatte, hinterer Halssaum und Rücken sowie langer Augenstreif und kleiner Ohrfleck olivsepiabraun; Gesicht goldgelb, Unterseite strohgelb. Über Rücken von Schultern bis seitlicher Schwanzwurzel ein gelblicher Streif. Schnabel graublau, Iris dunkel graubraun, Füße olivgrau mit schwarzen Schwimmhäuten.
Jugendkleid: ♀-ähnlich, Gefieder und Schnabel blasser, Spiegel fast glanzlos. Zwischen den Geschlechtern bestehen feine Farbhuancen und deutliche Stimmunterschiede.
Mauser und Umfärbung: Die ad. Beginnen bei uns im Spätsommer mit einer kaum merklichen Kleingefiedermauser, wenig später erfolgt der Schwingenabwurf; die Steuerfedern werden stufenweise gewechselt. Erneute Kleingefieder- Teilmauser zu Jahresbeginn. Bei juv. Setzt mit 3 Monaten ( Sep./Okt. ) die Jugendmauser ein, die nach weiteren 2 Monaten ( etwa ab Dez. ) abgeschlossen wird. Danach Kleingefieder wie ad., Flügel unverändert, mittlere Steuerfedern nicht verlängert. Der Schnabel färbt sich bei den heranwachsenden kücken mit 12 Tagen an der Basis hornbraun, nach einem Monat blas rötlich und wenig später an den Seiten blaugrau. Die anfangs relativ matte Schnabelfärbung wird ab Feb. Leuchtender. Ab 2. Monat erste Stimmenunterschiede zwischen den Geschlechtern.
Lebensweise: Bahamaenten bevorzugen zwar brackige und salzige Flachgewässer und die Mangrovenzone, besiedeln aber auch eutrophe Süßwassersenken. In kleinen Gruppen fand man sie unter Spitzschwanzenten auf vegetationsarmen Lagunen. Die Brutzeit beginnt lokal unterschiedlich; in der Karibik während des nördlichen sommers, auf den kleinen Antillen Aug./Nov., in Südamerika Mai bis Okt. Und auf Galapagos Okt. Bis Juli. Die Nester werden zwischen Binsen, im Ried gerne in der Nähe kleiner Büsche nahe am Wasser errichtet. Beobachtungen in SW-Ekuador Altvögel mit 15-20 Kücken als Familienzusammenschlüsse.
Nahrung: Pflanzenteile, die gründelnd und seihend im Flachwasser aufgenommen werden, sowie Kleinlebewesen.
Haltung und Zucht: Die ersten Bahamaenten züchteten Lord Derby, GB, 1850 und der Zoo London 1853; 1873 wurde die Art vom Zoo Berlin erworben und 1881 gezüchtet. Unter den ursprünglich importierten tieren war die Nominantform vertreten, später gelangte vorwiegend die Südliche Bahamaente nach Europa, dieser Unterart dürften die heutigen Gehegetiere des Kontinents zuzuordnen sein. Der Wildfowl Trust verfügte zeitweilig über eine Zuchtgruppe der Nördlichen Bahamaente, so dass unter den englischen Tieren beide Formen zu erwarten sind. Von der Galapagosente erhielt der Trust 1965 einige Tiere, züchtete jedoch nicht damit. Bahamaenten sind anspruchslos, verträglich, leicht züchtbar und trotz tropischer Herkunft wenig kälteempfindlich. Eiablage in Nistkästen oder in der Bodenvegetation ab April, meist im Mai. Die ♀ brüten fest und führen die Kücken zuverlässig; brütet die Ente nicht, sind Nachgelege zu erwarten. Bei den Kücken zeigen sich um den 16. Tag die Schwanzfederkiele, ab 20. Tag entfalten sich Flanken-, Schulter- und Schwanzfedern. Vier Wochen alte Jungenten sind mit Ausnahme des Mittelrückens befiedert und mit 7-8 Wochen flugfähig. Um 1930 und erneut nach 1950 entstanden die Silberbahamaenten, eine Mutation, bei der die leuchtende Schnabelfärbung erhalten blieb, das Gesamtgefieder aber hell sandfarben und breit weiß gesäumt ist.
