Gelbbrustpfeifgans

 

Lebensweise:
Die Gelbbrustpfeifgans ist auf den unterschiedlichsten tropischen und subtropischen Gewässern beheimatet und fast überall auch ein verbreiteter Brutvogel. Trotz des großen Verbreitungsgebietes haben sich keine Unterarten  herausgebildet, obgleich es unter den Gehegetieren deutlich unterscheidbar große und kleinere, fahl gelbliche und dunkel lehmgelbe Tiere gibt.
Im südlichen Nordamerika und in Indien bevorzugt sie Reisfelder und Marschlandschaften; in Südamerika ziehen diese Pfeifgänse Baum bestandene Gewässer vor. Wegen der Piranha – Gefahr ruhen sie hier oft auf Bäumen – eine Verhaltensweise, die aus Afrika kaum bekannt ist. Wie alle Pfeifgänse lieben auch sie die Geselligkeit mit Artgenossen und sind sehr ruffreudig. Ihre helle, pfeifende Stimme lassen sie besonders häufig bei den abendlichen Rundflügen hören.
Die Brutzeiten dieses weit verbreiteten Vogels sind in den einzelnen Gebieten völlig unterschiedlich und meist abhängig von den Regenzeiten.  Angaben veröffentlichten
Die ausgedehnten Reisfelder sind die hauptsächlichsten Brutplätze der Gelbbrustpfeifgänse in den Prärien Louisianas. Erst im späten Frühjahr, wenn die Blauflügelenten längst ihre Brutreviere bezogen haben, kehren sie in kleinen Scharen aus den südlichen Wintergebieten zurück und sind dann noch eifrig mit der Paarbildung beschäftigt. Diese erfolgt unter anderem in Stockenten – ähnlichen Reihflügen. Die Verfolgungsjagden sind durch viele Wendungen, Kurven und scharfe Schräglagen von der einen Seite zur anderen charakterisiert. Der Nestbau beginnt ab Mitte Mai, dann erst bieten die heranwachsenden Reispflanzen den nötigen Schutz. Die Nester werden entlang der Deiche, häufiger aber direkt in den Reiskulturen nach Art der Tauchenten errichtet. Die Hauptlegezeiten sind Juni und Juli. Die Vollgelege bestehen aus 10 – 15 elfenbeinfarbigen Eiern. Die Brutdauer geben die Autoren mit 24 – 26 Tagen an, sie beträgt aber 28 Tage. Eine Dunen -auspolsterung erfolgt nicht, doch überdacht der brütende Vogel das Nest laubenartig und verstopft sogar das seitliche Einschlüpfloch. Männchen und Weibchen brüten abwechselnd und führen auch gemeinsam die Jungen.
Die Familien halten lange zusammen und gehen später in den Schwärmen nicht brütender Tiere auf. Die geschlechtliche Reife der Jungen tritt gegen Ende des zweiten Lebensjahres ein.

Nahrung in der Natur:
Sie besteht fast ausschließlich aus den Grünteilen und Samen der Wasserpflanzen, zeitweilig können Reiskörner den Hauptnahrungsanteil bilden.

Haltung und Zucht:
Gelbbrustpfeifgänse werden seit langem in großer Zahl auf den europäischen Tiermärkten angeboten. Die Zoos zeigen Gruppen dieser geselligkeitsliebenden Tiere in Schaugehegen, in Privatanlagen waren sie nur selten anzutreffen. Baumenten, wie diese Gruppe früher hieß, galten als hinfällig, temperaturempfindlich und schwer züchtbar. Das trifft für die heutigen Gehegevögel nicht mehr zu, ihre Zucht gelingt erheblich besser, seit man durch den Kloakentest gezielte Paare zusammenstellen kann.
Die Unterbringung der Gelbbrustpfeifgänse erfolgt in nicht zu engen Gesellschaftsgehegen mit einem größeren, über 50 cm tiefen Teich;  Zaunhöhe nicht unter einem Meter. Die Uferbepflanzung, wie Lilien – , Kalmus – oder Seggenstauden, werden zum Bau nestartiger Plattformen in Wassernähe stark herab getreten. Die Überwinterung erfolgt in schwach temperierten Schutzräumen, an frostfreien Tagen sollten die Pfeifgänse stets die Möglichkeit haben, im Freien zu baden. Ältere Tiere sind relativ frostunempfindlich.
Die Zucht gelingt heute mit der Mehrzahl der Paare. Die Eiablage erfolgt in Nistkästen oder in der wassernahen Bodenvegetation. Aus einer Plattform, die aus herab getretenden Pflanzen besteht, entsteht während der täglichen Eiablage ein kompakter Unterbau und vor Brutbeginn eine laubenartige Überdachung. Eine Balz fehlt, die Kopulation wird mit einem gemeinsamen Futtertauchen eingeleitet, es folgen ein kurzes Umschwimmen, eine sehr kurze Begattung und unter kräftigem Wassertreten ein rasches Aufrichten der beiden äußeren Flügel, wobei beide Partner ihre Köpfe parallel stellen. Die Eiablage begann in der Anlage von KOLBE um Ende April, im Wildfowl Trust oft schon im März und kann sich bis August erstrecken. Die Mehrzahl der Weibchen bringt drei Gelege, auch wenn diese durch die Eltern zeitweilig bebrütet wurden. So sind Nachwuchsraten von über 20 Jungtieren von einem Paar keine Seltenheit:
Die Befiederung beginnt zwischen 20. und 22. Tag an den Flanken, 23. – 24. Tag an den Schultern, danach befiedert sich die Unterseite. Mit 30 – 33 Tagen verliert sich das Nackenband, Schwingen und Schwanzfedern entfalten sich. Mit 6 – 7 Wochen können die Junggänse voll befiedert sein. Andererseits können negative Faktoren, wie schlechte Futteraufnahme, die Entwicklung um Wochen verzögern. Die Küken sind anfangs sehr wärmebedürftig, baden am liebsten in angewärmten Wasser und möchten das Futter aus dem Wasser herausseihen. Später nehmen sie krümelfeuchtes Futter, laufen jedoch mit jedem vollen Schnabel zum Wasser.